Neben historischem, wissenswertem, lustigem und überflüssigem, findet ihr hier Cartoons, Anleitungen, Sprüche, Caramboloskope und viele weitere interessante, nicht immer ernst gemeinte Dinge aus der Welt des (Carambol-) Billardsports.
Das Caramboloskop: Löwe (23.7. - 23.8.)
Ohne Technik hilft auch Löwenmut nicht weiter. Nehme jedes Dessin ernst, und schon wird der Schnitt ansteigen. Aber das alles bringt wenig, wenn der Löwe seine Stärke nicht im Turnier unter Beweis stellt. Löwen mit schütterem Haupthaar sollten zur Förderung des Wohlbefindens allen Krebsen mit ebenso schütterem Haupthaar ein Bier ausgeben.

7852mal ist Weltrekord:
1863 schaffte Bruno Warnack aus Leipzig das erste Hundert mit einer Serie von 113 Bällen. Hugo Kerkau das zweite 1893 mit 212. Zwei Jahre später brachte er es schon auf 1.792! Das war aber nur die Ouvertüre zu einem mächtigen Paukenschlag. 1901 notierte man für den Berliner 7.156 Karambolagen in ununterbrochener Folge! Unübertrefflich rief man. Aber schon rüstete der Belgier Edward Horemans zu seinem Billard-Marathon. 7.852mal karambolierten bei ihm die mit Blei gefüllten, gegenüber den heutigen unbeweglicheren und auch größeren Bälle. Sieben Stunden und zehn Minuten brauchte Horemans dafür. Er verteilte sie über sieben Tage!
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Das Caramboloskop: Krebs (22.06. - 22.07.)
Etwas mehr Training würde Dir weiterhelfen, auch wenn es manchmal öde ist. Wenn Du alle Systeme kennst, entscheide Dich für einige wenige, die zu Deinem Stoß passen und passe Deinen Stoß an diese an. Wenn Du kein System kennst, lerne einige wenige, denn nur aus dem Bauch heraus bist Du auf Dauer nicht erfolgreich, auch wenn der Bauch ein Bierbauch ist. Nicht zuletzt: Spiele Dessins, die zu Stellung, Tisch, Banden, Kugeln usw. passen.

Nerven:
Daß erfahrene Billardstrategen auch Nerven besitzen, bewiesen die Welttitelkämpfe in der Freien Partie von 1970. Die Weltmeisterschaft im österreichischen Linz war nicht nur eine große Enttäuschung für den Spanier Galvez, vielmehr noch war sie ein Drama für den Franzosen Jean Marty. Sonntagabend um halb acht schmiß er verzweifelt sein Queue auf die Matchtafel. Die Bälle waren in der 'verbotenen' Eckzone geblieben. Damit wurde dem 32jährigen Raymond Ceulemans der Welttitel in den Schoß geworfen.
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Das Caramboloskop: Stier (21.04. - 20.05.)
Diese Saison gibt es keine Schönheitspreise. Auch die beste Imitation wird nicht belohnt. ("Er spielte wie Ceulemans und verlor wie ein Anfänger".) Denke immer daran, Das Spiel, das Du am besten beherrschst, ist Dein eigenes. Und so bist Du für jeden Gegner gefährlich.

Billardbeschränkung:
In den USA als größtem Billard-Land der Erde war im Bundesstaat Texas bis 1963 die Aufstellung von Billardtischen nur an öffentlich nicht zugänglichen Stellen erlaubt. In Massachusetts durften die Kugeln zwar werktags, sonntags aber nie gestoßen werden. In Tennessee benötigten Minderjährige bis vor wenigen Jahren noch für Billardspielen die schriftliche Genehmigung ihrer Eltern. Und in Detroit durften Billardtische jahrzehntelang nicht in der Nachbarschaft von Kirchen, Schulen und Bibliotheken aufgestellt werden. Mindestens 65 % der Anwohner im Umkreis von 300 Metern mußten der Aufstellung eines Billardtisches vorher zustimmen. Aufgehoben wurden die Restriktionen Mitte der 60er Jahre durch den Druck der Frauen, die - wie sie es schon beim Bowling gemacht hatten - in die männerdominierten Billardsalons vordrangen und eine freie Zugänglichkeit für jeden durchsetzten.
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Das Caramboloskop: Widder (21.03. - 20.04.)
Etwas mehr Power ist nötig, und schon stellt sich der Erfolg ein. Natürlich ist die richtige Dosierung wichtig. Außerdem löse die Dessins, die Du vorfindest und nicht die, die Du vorfinden willst. Wenn Du jetzt noch gegen die schwächeren Gegner einfach gewinnst und gegen die stärkeren kämpfst, ist in Meisterschaft und Liga alles möglich.

Aktuelle Meldungen:

BLVN verbietet Pro-Cup Bälle:
Am heutigen Freitag, den 01.04.2005, hat der Billard-Landesverband-Niedersachsen die seit geraumer Zeit sehr beliebten Aramith-Pro-Cup-Bälle für den Spielbetrieb im Landesverband verboten.
Erkennungsmerkmal dieser bei vielen Spielern sehr beliebten Bälle, sind die roten Punkte auf dem gelben bzw. weissen Spielball. Das Verbot soll, einem Sprecher des BLVN zufolge, auch auf Trainingspartien innerhalb der Vereine ausgedehnt werden. Zuwiderhandlungen, die durch unangekündigte Kontrollen eines Abgeordneten des BLVN in den einzelnen Vereinen festgestellt werden, sollen mit Spielverbot des jeweiligen Vereins für die aktuelle und die folgende Saison geahndet werden. Aufgrund heftiger Proteste vieler Vereine, die bereits ihr gesamtes Spielmaterial auf die Maikäferbälle, wie sie auch liebevoll genannt werden, umgestellt haben, stellt der BLVN allen betroffenen Vereinen ein "Retouchier-Set" zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um 2 hochwertige Farbmarker der Firma Edding in den Farben Gelb und Weiss, mit der die roten Punkte auf dem gelben bzw. weissen Ball übermalt werden können, damit die Bälle weiterhin straffrei benutzt werden können.
Für alle Vereine die die (seltene) Variante der Pro-Cup-Bälle erworben hat, bei der auch der rote Ball die markanten Punkte aufweist, hat Edding (tm) sein Sortiment um den sog. RPK (= RedPointKiller) erweitert, welcher auch den roten Ball rückstandslos von den roten Punkten befreit.
Die Spielbarkeit der Bälle soll durch Anwendung des RPK-Sets nicht beeinflusst werden, was erste Probepartien bestätigten.
Eine Stellungnahme des BLVN über die Gründe die zu dem Verbot der Pro-Cup-Bälle geführt haben, konnten wir bis zur Stunde nicht bekommen.
©2005 by Mike


Ein Titel weniger für Ceulemans:
Die Fachzeitschrift 'Biljart' des Königlich-Niederländischen Billard-Bundes berichtete in ihrer Dezember-Ausgabe des Jahres 1971 von einem recht seltenen Ereignis: Bei den belgischen Landesmeisterschaften im Cadre 71/2, die Mitte November in Gent durchgeführt wurden, erspielte sich erwartungsgemäß Raymond Ceulemans den Titel. Der Mitbewerber Marcel van Dijk verunglückte auf der Rückfahrt von Gent in seinen Heimatort Herenthals bei einem Autounfall tödlich. Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Nachricht gab Raymond Ceulemans, der mehrfache Welt- und Europameister, seinen Meistertitel an den Verband zurück mit der Bitte, den 35jährigen Marcel van Dijk postum zum belgischen Champion zu küren.
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Von wegen glatte Kugeloberfläche:
Eine perfekt polierte Billardkugel ist nicht so eben und glatt wie die Erde, wenn man die Billardkugel auf Weltdimensionen vergrößern würde.
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Nichts für kleine Leute: Der größte Billardtisch wurde 1986 in Pittsburgh (USA) gebaut und hatte eine Größe von 307 x 527 cm (Außenmaß). ©D.Haase
Das Caramboloskop: Steinbock (22.12. - 20.01.)
Daß Steinböcke gute Kletterer sind, ist aus der Biologie bekannt. Ob sie aber auch in der Rangliste nach oben klettern, hängt vom Trainingseifer ab. Zu große Trainingsfaulheit führt zu Rutschgefahr. Also tu etwas und orientiere Dich nach oben. ©D.Haase

Die korrekte Ausrichtung des Tisches muß jederzeit erfolgen:
Weltmeisterschaft Dreiband in Lima: Raymond Ceulemans trat zu seinem ersten Match an und testete den Tisch. An seinem erstaunten Gesicht merkten die Zuschauer, daß irgend etwas den Meister irritierte. Immer wieder schickte er den Spielball ums Billard, neigt den Kopf und hört auf das Rollen des Balles. Ende der Einspielzeit, der Schiedsrichter stellte die Bälle zum Bandenentscheid auf, plötzlich krabbelte etwas unter dem Billard hervor. Die Lösung des Rätsels: Ein kleiner peruanischer Billardtischler war noch mit Montagearbeiten beschäftigt und ließ sich auch durch die Eröffnungszeremonie nicht stören.
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Weltrekord:
Walt Lindrum aus Australien hält bis heute den Weltrekord, innerhalb einer kurzen Zeitspanne so viele Punkte wie möglich zu spielen: Am 10. Oktober 1952 gelangen ihm in 27,5 Sekunden einhundert gültige Punkte, das bedeutet in jeder Sekunde mehr als drei Punkte.
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Geheimwissen
Willie Hoppe (USA, Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts), einer der erfolgreichsten und bekanntesten Cadre- und Dreibandspieler der Welt, brachte 1941 eines der ersten umfangreichen Lehrbücher für Cadre und Dreibandspiel heraus. Er propagierte und beschrieb in seinem 'Billiards as it should be played' ausführlich das Diamantsystem. Hoppe selbst als mehrfacher Dreibandweltmeister hatte aber nie nach diesem System gespielt. Vielleicht hatte er ein besseres System, das er nicht verraten wollte.
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Das Caramboloskop: Fische (20.02. - 20.03.)
Schwimme weiter auf der Welle des Erfolgs. Wenn Du nicht auf 'Haie der Großstadt' triffst, wird die kommende Saison sehr vielversprechend verlaufen. Hüte Dich aber vor Netzen jeder Art (einschließlich Internet), denn die Bewegungsfreiheit muß gewährleistet sein. Bei spätsommerlichen Temperaturen fühlst Du Dich am Billard richtig wohl. Nutze es aus, bevor der Sommer vorbei ist. Ab September meide alle kühlen Clubs und Vereine, es könnte zum Leistungseinbruch kommen. ©D.Haase

Zuschauereinfluss
Um den Sieg des Franzosen A.P. Rudolphe 1879 bei einer sog. offenen amerikanischen Meisterschaft zu verhindern, schnappte sich - als Rudolphe gerade den letzten Punkt erzielen wollte - ein Zuschauer den Spielball und wollte ihn aus dem offenen Fenster werfen. Er verfehlte allerdings das Fenster, der Ball blieb im Raum und wurde vom Schiedsrichter wieder auf seinen Platz gesetzt. Der Franzose machte seine letzte Karambolage und gewann die Meisterschaft. Was mit dem Zuschauer geschah ist jedoch nicht überliefert.
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Japaner sehen alle gleich aus:
Beim Weltcupturnier 1989 in Paris spielten der Franzose Weingart und Juniche Komori aus Japan gegeneinander. Der Schiedsrichter hatte Probleme mit dem Namen des Japaners. Er konnte ihn sich (zu dieser fortgeschrittenen Stunde) nicht merken und sagte des öfteren Punkte für Kobayashi an, was Gelächter und gellende Pfeifkonzerte des Publikums zur Folge hatte. Wenn man sich die Übersetzung der beiden japanischen Namen ins Deutsche anschaut, ist der Unterschied gar nicht so groß: Komori bedeutet "großer Wald" und Kobayashi "kleiner Wald".
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